Spätsommer oder Frühherbst - die Farbtöne beginnen zu leuchten, der Fluss am Dorfrand kriecht morgens unter seiner Nebeldecke hervor und streckt sich dann, wenn die Sonne durchbricht, glitzernd in den Tag - noch warm genug für ein Morgen- oder Abendbad. Ich liebe diesen Übergang im Tag, im Jahr: Morgens und Abends verhüllt, gedämpft, zurückgezogen, tagsüber nochmals kräftig, leuchtend, feiernd.
Das Esstischblatt habe ich (endlich wieder mal) von der Holz- zur Wandtafelseite gekehrt. Mit Kreide findet darauf Eduard Mörikes Gedicht Platz, dass zum Ort in diesen Tagen passt:
Im Nebel ruht noch die Welt,
noch träumen Wald und Wiesen,
bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
den blauen Himmel unverstellt,
herbstkräftig die gedämpfte Welt,
im warmen Golde fliessen.
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